Sonntag, 26. Juli 2009

Mal wieder: La police

Heute vor meiner Lieblingsbrasserie ereignete sich Folgendes:

TOURISTEN (aus den Niederlanden) fuhren in verkehrter Richtung die Einbahnstrasse hinab, zur Belustigung aller draussen auf der Terasse sitzenden Personen (ich eingeschlossen): Das halbe Café wartete gespannt und amüsiert auf die Reaktion der Polizistin, die unten an der Strasse jeden Sonntag die Absperrung überwacht und nur anwohnende FRANZOSEN die Strasse hochfahren lässt.
Das Auto kommt unten an der Absperrung an, Polizistin geht ans Fahrerfenster, erklärt, fuchtelt, der Mann haut den Rückwärtsgang rein und schickt sich an, rückwärts die Strasse wieder hochzufahren.
Die Polizistin winkt, fuchtelt und murmelt was von wegen, "na, jetzt sind sie ja schon da, eh egal" und lässt ihn das letzte Stück Einbahnstrasse bis zur Hauptstrasse weiterfahren.

Und das ohne Kontrolle von Ausweis- und Fahrzeugpapieren, Androhung von Strafzetteln und Bluttests!!

Sonntag, 5. Juli 2009

La crise

La crise ist in Frankreich denke ich weniger spürbar als in Deutschland, zumindest hauen alle Leute weiterhin ihr Geld aufn Kopf wie nix Gutes. Und für die, die vorher auch keines hatten, ändert sich eh nichts.

Spürbar allerdings eine leise Tendenz zu verstärktem Nationalismus (jaa ok, es ist ja auch anlässlich des Nationalfeiertags), das Bild wollte ich aber nicht vorenthalten. Titel: Die Pariser begrüssen ihre Soldaten, klingt wie die Pariser bejubeln ihre Befreier von den bösen Deutschen, n'est-ce pas?

affiche_OAS_220

Bis bald!

Sonntag, 22. Februar 2009

Julia chez le dentiste

Mein erster Besuch beim Zahnarzt in Frankreich.

Grundvertrauen: gleich Null.
Also habe ich sicherheitshalber eine Zahnärztin gewählt, die auf der Liste der Ärzte der Deutschen Botschaft steht. Und die mir von drei deutschen Kolleginnen empfohlen wurde.
Meine Zahnärztin hat ein paar Jahre in Deutschland gelebt und kann
daher ganz gut Deutsch. Sie spricht zu mir in lustigen deutsch-französischen Halbsätzen. "C'est une Kunststofffüllung ce que vous avez".

Überzeugt hat mich aber nicht ihr Sprachvermögen, sondern die lustigen Dinge, die sie in ihrer Ein-Frauen-Zahnarztpraxis verwendet.
Sie hat Schläuche, die leuchten und Mini-Röntgenkameras mit denen sie einzelne Zähne aufnehmen kann. Vermutlich gibt es all das und noch viel mehr in deutschen Zahnarztpraxen auch. War nur eben schon länger nicht mehr, so dass entscheidende Entwicklungen an mir vorüber gegangen sind, ich dafür aber einen gestandenen parodontalen Abzess entwickeln konnte.

Drei aufeinanderfolgende, samstägliche 8 Uhr 30-Rendez-vous und eine Packung Antibiotika später hat die neue Zahnärztin meines Vertrauens es nun geschafft, meinen Zahn zu heilen, vorerst zumindest.

Je vous tiens au courant.
Hat auch nicht mehr alle Zähne:
DSC00215-1-

Dienstag, 27. Januar 2009

Donnerstag ist Nationalstreik!

Aus aktuellem Anlass muss der bereits halb vorbereitete und versprochene Artikel über meinen ersten Zahnarztbesuch unterbrochen werden:

Donnerstag ist Nationalstreik! Heissa!

Das bedeutet, dass keine Post ausgetragen wird und auch weniger bis gar keine Züge und Metros fahren werden. Meine Kollegen fragen sich bereits seit gestern, wie sie übermorgen überhaupt zur Arbeit kommen sollen. Leider streiken wir nämlich nicht.

Es herrscht aber allgemeine, frohgemute Streikstimmung, Volksfestcharakter. Freudige Erwartung des totalen Transportmittelausfalls. Jaaa, Donnerstag, mal sehen, es ist ja Streik. Wie kommst du denn zur Arbeit?

Naiv wie ich bin, dachte ich, na ja, ich nehm' halt die Metro und den Bus, wie sonst. Nun bin ich verunsichert. Am besten, ich gehe erst am Nachmittag zur Arbeit und behaupte, es wäre schlicht und einfach nicht möglich gewesen, früher zu kommen.

Vielleicht machen alle Franzosen das so und es gibt gar keinen Streik, en réalité?

Samstag, 24. Januar 2009

Was es in Frankreich (Paris) alles (nicht) gibt

Es gibt einen Haufen Dinge, deren Abwesenheit dem länger in Frankreich (Paris) Weilenden unverständlich vorkommen muss...

Was es hier alles nicht gibt (unvollständig):

Winterreifen
Glühweingewürz
Drogerien
Anständiges Bier
Fussballkicker in Kneipen (löbliche Ausnahme: Le buveur de Lune, 11. Arr.)

Dafür sind neu hinzugekommen:

Bioläden. Jetzt kann ich endlich wieder Tofu-Würstchen kaufen.
Die Pariserinnen kaufen auch sehr gerne in Bioläden ein, allerdings weniger aus Überzeugung, sondern um allen anderen zu zeigen, dass ihr Mann soviel verdient, dass es überhaupt kein Problem darstellt, für Kaffee, Bio-Kleinkind-Nahrung, etc, mal eben 90 € auszugeben. Eine neue Kategorie ist entstanden: Pariser Bio-Zicken.
Der besagte Mann (mit dem dazugehörigen Kind) parkte in einem riesigen Schicki-Auto in zweiter Reihe vor dem Bioladen.
Die Kassierer in französischen Bioläden sind alle männlich und schwul.

Bonjour de la Capitale!

A venir: Mein erster Zahnarztbesuch im Lande der Franzosen.

Sonntag, 11. Januar 2009

Bonne Année 2009

Haha, ich mal wieder auf dem lange sträflich vernachlässigten Blog...
Verspreche Besserung.

Als Entschuldigung nur Folgendes:
Si je n'étais pas parvenu à écrire grand-chose, c'est qu'être heureux me prenait tout mon temps

Frei übersetzt: Wenn ich es nicht geschafft habe, viel zu schreiben, dann deswegen, weil glücklich sein meine ganze Zeit in Anspruch genommen hat.

Ein frohes Neues Jahr !!!
(darf man in Frankreich ja bis Ende Januar noch sagen)

Bis bald!

Montag, 17. November 2008

Novemberbild 2008

Es ist November und Mois de la Photo in Paris. Aus aktuellem Anlass hier daher das Bild des Monats:

IMGP3327

Im 20. Arrondissement von Paris.

Sonntag, 5. Oktober 2008

La police

Durch überzeugende Einzelleistungen konnte vor kurzem der Ruf der französischen Polizei gerettet werden.
Es war der letzte Zapero dieses verregneten Pariser Sommers, auf der Place Dalida im 18. Arrondissement (starring Herr Pusch und Frau Fröhlich). Die Zaperos ist ein Konzept, das eine Sich-Wiederaneignung und Neuinterpretation des urbanen Raums beinhaltet, donnerstägliche Treffen, draussen, trinken. Seit Sommer dieses Jahres bin ich Organisatrice (eh oui), meine Aufgaben sind so wichtig wie vielfältig (Leute einladen, Tisch mitbringen, Müll aufräumen, mir den urbanen Raum wieder aneignen, trinken).
Vorbeifahrenden Polizisten erklären, dass wir alle ganz harmlos und lieb sind, zähle ich nicht dazu, wohl aber, Fabrice davon abzuhalten, den Polizisten Kuchen anzubieten.
Dalida war eine in Frankreich sehr bekannte Sängerin, auf dem gleichnamigen Platz steht ihre Büste:

Dalida

Die oben erwähnten Polizisten hielten also vor dem Platz an, stiegen aus, liessen sich von drei hinzueilenden Organisatoren durchaus beschwichtigen, stiegen wieder in ihr voiture de police und fuhren davon. Als sie nach 5 Minuten wieder kamen, dachte ich, dass wir nun zum ersten Mal bei den Zaperos Probleme bei der Durchführung unseres städtebaulichen Interpretationsprojekts bekommen würden.
Diesmal stieg allerdings nur einer aus dem Auto, lief auf die Statue zu, knutschte ihre rechte Brust, stieg wieder ein und seine Kollegen gaben Gas und fuhren unter beifälligem Gejohle davon.
Pas mal, oder?

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